Der US-Dollar ist in Gefahr, denn die Fed versucht mit allen Mitteln die US-Wirtschaft zu retten. Börsenexperte Robert Halver spricht über die Ära des Helikoptergelds und warum die Fed die Dollar-Schwäche in Kauf nimmt.
Von FOCUS-Online-Experte Robert Halver
Laut Fed-Chef Powell hat die US-Wirtschaftserholung wegen der grassierenden Corona-Epidemie an Schwung verloren. Dies ist ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass auf der Notenbanksitzung im September weitere Stimulierungsmaßnahmen auch auf Kosten des Dollars ergriffen werden.
Der Fed geht es dabei vor allem um „Durchfinanzierungen“ neuer staatlicher Konjunkturpakete. Diese werden immer mehr auch als Geschenke an Unternehmen und Private gewährt, um möglichst viel wirtschaftliche Wirkung zu erzielen.
In Amerika hat die Ära des Helikoptergelds begonnen
Zwar signalisiert die Neuauftragskomponente des ISM Index für die US-Industrie eine V-förmige Konjunkturerholung in der zweiten Jahreshälfte. Und auch die Auftragseingänge langlebiger Güter zeugen zumindest von einer anziehenden Investitionstätigkeit der US-Unternehmen.
Doch befürchtet Fed-Chef Powell, dass die zweite Corona-Welle die Erholungsdynamik ausbremst. Daher fordert er den Kongress förmlich auf, mehr Schulden zur Wirtschaftsförderung zu machen.
Tatsächlich, im Rahmen eines fünften Konjunkturpakets – das auch dem Wahlkampf geschuldet ist – wollen die Republikaner eine Billion, die Demokraten sogar drei Billionen US-Dollar ausgeben.
Zur Person
Robert Halver leitet die Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank.
Dabei soll erneut „Helikoptergeld“ in Form von Konsumschecks der Binnennachfrage als Rückgrat der US-Wirtschaft auf die Sprünge helfen. Mutmaßlich sollen Amerikaner mit einem Jahresgehalt von weniger als 75.000 US-Dollar erneut eine Summe von 1.200 US-Dollar erhalten, die sich sukzessive bis Einkommen über 99.000 auf null verringert.
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