BERLIN – Tausend Polizisten in Deutschland haben im Rahmen eines landesweiten Vorgehens gegen den Online-Austausch und die Verbreitung von Kinderpornografie die Häuser von 50 Menschen durchsucht, teilte die Kölner Polizei am Mittwoch mit.
Keiner der 48 Männer und zwei Frauen, die der Beteiligung verdächtigt wurden, wurde während der Razzien am Dienstag festgenommen, aber die Ermittler beschlagnahmten rund 2.000 Telefone, Computer und andere Geräte, auf denen Bilder gespeichert waren, teilte die Polizei mit.
Den Verdächtigen wird vorgeworfen, Bilder von sexuellem Kindesmissbrauch über Netzwerke wie soziale Medien und Kurierdienste ausgetauscht zu haben, sagte Michael Esser, Leiter der strafrechtlichen Ermittlungen bei der Kölner Polizei. Keiner von ihnen wird nach dem aktuellen Stand der Untersuchung verdächtigt, Kinder direkt missbraucht zu haben.
„Hinter jedem Bild steht ein Opfer sexuellen Missbrauchs“, sagte Esser. „Wir werden den Kampf gegen pädophile Kriminelle niemals aufgeben.“
Die Verdächtigen stellen einen Querschnitt der Gesellschaft dar, jung und alt, ledig und verheiratet, sagte der Kölner Staatsanwalt Markus Hartmann.
Die Razzien fanden in 12 Bundesländern mit Schwerpunkt Bayern statt. Sie waren Teil einer Untersuchung, die im Oktober 2019 begann und bisher 207 Verdächtige identifiziert hat.
„Wichtig ist, dass wir eine neue Art von Verbrechen sehen“, sagte Esser. „Die Täter handeln nicht alleine, sondern sind Teil größerer Netzwerke, die die Strukturen der Online-Kommunikation nutzen.“
Die Polizei erhielt viel Unterstützung bei ihren Ermittlungen von einem bestimmten Kurierdienstbetreiber. Esser sagte, er lehne es ab, zu sagen, welcher.
Die Ermittler durchsuchen die beschlagnahmten Bilder schnell, um festzustellen, ob sie Hinweise darauf finden, dass Kinder immer noch missbraucht werden. In diesem Fall werden sie versuchen, die Opfer zu finden und zu retten.
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