Um diesen Fall für alle verständlich zu machen muss man in der Historie ein wenig zurück gehen. Es ist die Zeit als der ehemalige NSA und CIA Mitarbeiter Edward Snowden den Weg an die Öffentlichkeit wagt und mit Hilfe mehrerer Journalisten, allen voran der in Brasilien lebende Guardian-Journalist Glenn Greenwald, der Snowden mitsamt Kamerateam in Hong Kong besuchte und somit bei der Produktion der Produktion „Jagd auf Edward Snowden“, beteiligt.
Ich denke den Fall rund um Edward Snowden jetzt nicht weiter erklären zu müssen, seine Informationen waren bekanntlich Sprengstoff und die NSA Spionagesoftware „Prism“, in aller Munde.

Prism wurde von der Obama-Regierung in Folge angeblich auch an den Deutschen BND geliefert, dazu gab es bei der ARD einen Beitrag der FAKT-Redaktion:
Der Bundesnachrichtendienst BND kannte seit mehreren Jahren die Technik, auf der das US-Spähprogramm Prism beruht und ist laut ARD Recherchen in ihrem Besitz. Das haben zumindest Recherchen des ARD-Magazins FAKT ergeben.
Demnach soll der BND Komponenten der Technik, die von der US-amerikanischen Boeing-Tochter Narus stammt, über Felix Juhl, den Geschäftsführer einer Firma mit Namen „Gesellschaft für technische Sonderlösungen“ GTS erhalten haben. Die GTS aus Frankfurt am Main war ab 2007 für wenige Jahre exklusiver Vertriebspartner für den US-Überwachungstechnik-Anbieter Narus in Deutschland. Juhl ist in dem oben verlinkten ARD Beitrag ab Minute 2:57 zu sehen.
Das Unternehmen steht seit geraumer Zeit in Verdacht, eine Tarnfirma des Bundesnachrichtendienstes zu sein. Juhl weist allerdings in dem Interview mit FAKT den Vorwurf weit von sich. 2010 hatte die GTS ihren Geschäftsbetrieb eingestellt.


Soweit so gut. Jener Felix Juhl ist allerdings nicht nur eine mutmaßliche BND Quelle und Sicherheitsexperte, sondern auch Freimaurer.
Auf den ersten Blick wirkt Felix Juhl wie Schwiegermutters Liebling: Charmant gutaussehend, witzig, eloquent. 2012 wird Juhl in die Freimaurerei aufgenommen.
Obwohl Juhl in der Schweiz leben soll ist seine neue maurerische Heimat eine Berliner Loge. In Facebook firmiert er kurze Zeit später in Anlehnung an den Logennamen unter „Gustl Stresemann“. Ein zweites Profil trägt den Namen „Richard“. Weitere Fake-Profile tauchen in kurzen Abständen auf und verschwinden wieder. Doch etwas seltsam.
Sofort nach seiner Aufnahme in die Freimaurerei beginnt Juhl in der Bruderschaft ein Netzwerk zu spinnen. Das offensichtlich mit dem Ziel an Aufträge und damit das Geld der Brüder heranzukommen, so der 32 Grad Freimaurer Ivan Wojnikow im O-Ton.
Einigen Brüdern erzählt er laut Wojnikow, dass er seit Jahren für Geheimdienste und polizeiliche Börden tätig sei. Gleiches verbreitet er – teils direkt, teils suggestiv – auf verschiedensten Seiten im Internet.
Auch möchte Juhl mit allen möglichen Firmen und Oberschichtenfamilien bekannt sein. Es fallen Namen wie Piëch und Mack. Selbst der Künstler David Bowie sei ein langjähiger Freund von ihm, dessen Vermögenswerte in der Schweiz er verwalte, erzählt er in Freimaurerkreisen.
Recherchiert man tiefergehend nach den Betätigungsfeldern des Felix Juhl, stößt man auf eine rasche Folge systematisch betriebener Neugründungen und zeitnaher Konkurse von dubiosen Scheinfirmen. GTS, Silentrunner AG, HomeBoy Services, FEBIT und aktuell Artefaktum sind nur einige der Namen. Die meisten dieser Firmen sind Ein-Mann-Firmen, in ihrer Rechtsform oft Ltds. Die Firmen bestehen jeweils immer nur eine kurze Zeit (ca1.2 Jahre) dann werden sie in Konkurs geführt.
Ein besondere Steckenpferd des Felix Juhl ist das Thema Kinderpornographie. Etwas das mich prinzipiell mit ihm verbinden würde.
Nach eigenen Angaben möchte er „in Zusammenarbeit mit Behörden“ mehrere Pädophilen-Ringe im Internet ausgehoben haben. Auf einem selbstorganisierten „Präventionstag“ tritt der mutmaßliche „Experte für Internet-Kriminalität“ als Referent auf. Gegenüber Freimaurern äußert er wörtlich: „Ich habe schon unzählige Kinderpornos gesehen.“ Echte Qualifikationen, die Juhl berechtigen würden, dieses straffrei zu tun, hat er jedoch nie vorgelegt.
Auch im Spionagesektor soll Juhl eine wichtige Schlüsselfigur darstellen. Es gelingt ihm, durch das oben verlinkte Interview in der ARD / FAKT Reportage die Legende um seine angeblichen Verbindungen zu BND und andere Dienste in breiterer Öffentlichkeit, zu suggerieren.
Der Name Juhl wird infolge Gegenstand einer Anfrage der Partei „Die Linke“ im Bundestag.
Soweit, so gut.
In Freimaurerkreisen wird Juhl in Folge immer bekannter – wenn auch auf zwiespältige Weise. Zunächst bringt er seinen eigenen Bürgen, der ihn in die Bruderschaft einführte, in Verruf, indem er ihm unterstellte, er habe ihn „um eine große Summe“ gebracht.
Die Loge folgt Juhl und lässt den Bürgen fallen. Dann treten mehrere Brüder auf den Plan, die Juhl durch obsolete „Beratungstätigkeiten“ und Geldanlagegeschäfte ebenfalls geschädigt haben soll. Hier fehlen laut Aussagen diverser Brüder 4000 Euro, dort auch mal 12.000 Euro. Juhl schafft es laut dem Freimaurer Ivan Wojnikow immer wieder, die anderen Freimaurerbrüder von seiner Seriosität zu überzeugen. Die Opfer bleiben blamiert und auf dem Verlust sitzen. Der ganze Wahnsinn geht angeblich nur durch, weil Juhl Kontakte bis in die Großloge pflegt und stets überzeugend wirkt.

Dann interessieren sich immer mehr Freimaurer für die Personalie Juhl, die selbst für diverse Dienste arbeiten. Inzwischen läuft ein Ehrengerichtsverfahren in der Freimaurerei gehen Juhl.
Klagegegenstand: Schwere Verleumdung und existentielle Schädigung,felix-juhl-erlaubnispflichtige-bankdienstleistungen-ohne-erlaubnis
Nach einigen Anlaufschwierigkeiten (Akten verschwinden in der ersten Phase des Verfahrens) widmet sich ein freimaurerisches Ehrengericht aus drei Anwälten dem Thema Juhl.
Parallel dazu gehen Anzeigen bei Polizei und Staatsanwaltschaft gegen Juhl aus Freimaurerkreisen ein.
Im Zuge der Recherchen melden sich Freimaurerbrüder, die eben selbst für „Dienste“ arbeiten. Aus mindestens zwei seriösen Quellen wird bestätigt, dass Juhl nie einen Arbeitsvertrag beim BND oder einem anderen Dienst gehabt haben soll. Was jedoch gesichert ist, ist die Tatsache das gegen Felix Juhl im Jahr 2017 von der Staatsanwaltschaft Kassel eine Fahndung eingeläutet wurde.

Gleichzeitig wird bekannt, dass Juhl – entgegen seiner Aussagen nie auf einem „Elitegymnasien“ oder ähnlichen Einrichtungen studiert haben soll. Nachgewiesen (und von ihm selbst bestätigt) ist allein seine Schulzeit im Landschulheim Elkhofen, einer Einrichtung für Kinder mit sozialen und emotionalen Defiziten. (Motto: „Es gibt keine Problemkinder, nur Kinder mit Problemen.“). Weitere Qualifikationen (Ausbildung oder Studium) kann Juhl nicht vorweisen.
Nach einem nun dreijährigem Verfahren wird Felix Juhl aus der deutschen Freimaurerei endgültig ausgeschlossen. Abgesehen von widerlichsten Verleumdungen stellt das Distrikt-Ehrengericht fest, dass allein schon seine Lügen gegenüber den Brüdern ein Ausschlussgrund seien. Zudem hat Juhl wiederholt gefälschte Dokumente eingereicht. Das Urteil wird auf 14 Seiten ausführlich begründet.

Fünf Tage vor dem Ausschluss-Beschluss versucht Juhl sich seinem Urteil durch eigenen Austritt zu entziehen. Gleichzeitig suchte er Kontakt zu einer dubiosen Freimaurerloge in Spanien. Auch diese Loge steht laut unseren Informationen bereits unter Beobachtung der dortigen Polizei, der Policia Federal.
Im Moment wird zudem dieses FB Profil in der Bruderschaft diskutiert:
https://www.facebook.com/tankabrandon.da
Was dort angeboten wird, können Sie selbst lesen. – Ich halte das Profil für einen Fake von jemandem, der von den Freimaurern der Loge „Axis Munis“ eventuell selbst finanziell geschädigt wurde und sich rächen will. (Nur Vermutung) Die Fotos sind allesamt von dem Treffen bei der genannten Loge.
Im Anhang ein Foto von Felix Juhl (links) mit dem Großmeister

Hier der kritische Artikel zu dieser Loge (die ganze Blog-seite ist sehr kritisch):https://transparenciamasonica.blogspot.com/2019/07/noticias-masonicas-de-canarias.html?m=1&fbclid=IwAR3lJbZGV4Tl7fykQusWqvTBCaMTG__KoLflm2e4CglNRqxUSgxr87-dR5c

Sollten sich all die genannten Vorwürfe bestätigen stellt dies ein Armutszeugnis für die Freimaurerei dar.
Aber warum sollte es in diversen Logen anders zugehen wie in der Politik, oder Privatwirtschaft. Die Freimaurerei ist eben auch nur ein Spiegel unserer Gesellschaft.
All diese Informationen sind durch diverse Brüder und interne Dokumente, belegt.
Es wäre schon ein hartes Stück wenn die mutmaßliche BND-Quelle in Wahrheit ein Hochstapler wäre und sich der selbsternannte Kinderporno-Jäger als Person ohne befähigter Qualifikation, erweisen würde.
Aber genau jener Mythos könnte Juhl am Ende nur nützlich gewesen sein, da er durch den Auftritt in dem gezeigten ARD Fakt Beitrag, sein Bild als seriöser Sicherheitsexperte mit Nähe zu diversen Nachrichtendiensten, untermauern konnte,
Doch selbst wenn Juhl wirklich mit diversen Diensten zu tun haben sollte, so wäre es auch so betrachtet keine gute Optik, wenn Mit- oder Zuarbeiter von Deutschen Nachrichtendiensten sich neben gewerblich mutmaßlich als Betrüger, betätigen sollten. Alleine die bislang am Tisch liegenden Belege werfen kein gutes Licht auf die Sache.
Das der mutmaßliche Hintergrund zur Prism Software in Zusammenhang mit der Bundesrepublik derart pikante Details zu bieten hat, ist schon ein starkes Stück und für sich selbst genommen schon ein Krimi.
WEITERS ist Felix F. KEIN BND Agent, seine GTS wurde in München gegründet und wanderte dann nach Frankfurt/Main, die GTS die für den BND den Prism Deal eingefädelt haben soll wurde in Wiesbaden gegründet.
Alle Quellen sind dem Autor bekannt. Weitere Interne Dokumente wurden dem Autor ebenso zur Verfügung gestellt und können jederzeit nachgereicht werden.
Es gilt die Unschuldsvermutung.
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